Die Versuchung liegt nahe, Modelle zu erstellen und Prognosen zu geben, was nach Einführung eines BGEs passiert: Steigt das Bruttosozialprodukt, sinkt es, gibt es mehr oder weniger Arbeitsplätze?
In gewissen Grenzen sind solche Modelle durchaus auch sinnvoll: Nämlich zu zeigen, dass es funktionieren kann, dass Größenordnungen zueinander passen und dass es kein Nonsensprojekt ist.
Aber alles was darüber hinausgeht, halte ich für unseriös oder sogar schädlich. Warum? Zum einen, weil die Wissenschaft noch nie langfristige Entwicklungen vorausgesagt hat. Welcher Wirtschaftswirtschaftler hat die Ölpreisentwicklungen vorausgesagt, welcher die Finanzkrisen? Welcher Politologe den Fall der deutschen Mauer, wer den Arabischen Frühling? Wer hat Internet und Handy mit ihren Folgen gesehen und wer hätte 1980 den Atomausstieg prognostiziert? Wer will voraussagen was in fünf, zehn oder in fünfundzwanzig Jahren nach Einführung eines BGE geschieht? Und was geschieht, wenn wir es nicht einführen?
Der andere Grund, warum ich solche Prognosen sehr skeptisch sehe: Wir sind freie Bürger, die nicht nur einfach die Vergangenheit gesetzmäßig fortschreiben. Wer Wirtschaftsmodelle erstellt, muss die Freiheit des Menschen ausklammern.