Eigentlich
eine reizvolle Idee, neben den vielen Sachbüchern das Thema
„Grundeinkommen“ einmal literarisch aufzugreifen. Doch dieser
Roman von Astrid Wenke ist leider enttäuschend. Schon in der
Einleitung wird die an sich originelle Idee, dass es sich eine
Millionärin leisten kann, per Notbremse aus ihrem Dorf einen
Intercity-Halt zu machen, fade zerredet. Der ganze Roman streift in
endlosen fantasielosen Dialogen oberflächlich das, was auf
sachlicher Ebene schon viel intensiver und schillernder behandelt
worden ist. Dies wird nicht besser, wenn in den Strang der Dialoge
zusätzliche Themen wie Frauenliebe, Kunst, vegane Ernährung,
Demonstrationen, Regenwald und weitere Modetrends eingeflochten
werden.
Den schwachen Roman könnte man mit dem Sachthema
entschuldigen, die oberflächliche Behandlung des Sachthemas mit dem
romanhaften Ansatz erklären.
Trotzdem:
Wer sich noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt hat und keine
allzu hohen literaischen Erwartungen hat, der wird sicher den einen
oder anderen Aspekt mitnehmen und vielleicht sogar etwas Neugierde
für die Einkommensfrage entwickeln.