Juni 2011: Es flammt eine Diskussion darüber auf, dass so viele Hartz-IV-Empfänger selbständig sind. Heinrich Alt sagt als Vorstand der Bundesagentur für Arbeit dazu:
„Irgendwann muss man schwarze Zahlen schreiben oder - so weh es tut - die Selbständigkeit aufgeben. Der Steuerzahler kann nicht auf Dauer eine nicht tragfähige Geschäftsidee mit finanzieren.“ (Süddeutsche Zeitung, 16.6.2011).
Aha, dann sitzt der Unternehmer zu Hause auf dem Sofa, tut nichts mehr für die Allgemeinheit, aber das wäre dann eine Sache, die der Steuerzahler nicht nur mit- sondern sogar komplett finanzieren soll? Als besonders perfide sieht es die Bundesagentur für Arbeit dann auch noch an, wenn so ein Selbstständiger auch noch reguläre Arbeitsplätze geschaffen hat. So ein Laden muss stillgelegt werden, Chef und Angestellte sollen gar nichts mehr tun und die Welt ist wieder in Ordnung.
Hier zeigt sich schon fast karikaturhaft die Sackgasse, in der das heutige Denken steckt. Gäbe es ein Grundeinkommen, man würde überhaupt nicht verstehen, wo genau bei solchen Selbständigkeiten ein Problem sein soll. Wo es kein Hartz IV gibt, kann man es auch nicht kürzen.
Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen hätte es so ein Statement also gar nicht gegeben.